Wenn ich auf den schwierigen Anfang meines Lebens schaue und auf mein Lebensgefühl heute, dann staune ich, dann bin ich fasziniert, dann spüre ich eine mich tief bewegende Dankbarkeit dem Leben und meinem Leben gegenüber.
„Leben ist grundlegend gut“, ist nicht ein widersinniges Versprechen. So sehr es durch viele Situationen und Ereignisse widerlegt wird, so sehr ist es auch eine Wahrheit für die, die sie tief und existenziell erforschen, erfahren und allmählich leben.
Scheuen wir das Feuer und das Eis in uns nicht, begegnen wir dem Humor des Lebens und solch scheinbar unsinnigen Sätzen. Und damit begegnen wir allmählich uns selbst in einer Weise, die wir uns nie hätten träumen lassen. Weiter lesen!
In meiner Jugend brachte mich nach einer Handwerksausbildung mein Interesse an künstlerischen Ausdrucksweisen zu einem Studium des Kommunikations-Designs und zur Fotografie. Über die Fotografie kam ich zum Theater: Arbeit als Fotograf dann als Regieassistent und als Regisseur – damals für mich eher ein Abenteuer denn ein Beruf. All dies bunt gemischt mit Lehr- und Wanderjahren im Überlebenskampf der westeuropäischen Zivilisation und meiner unstillbaren Lebensneugierde.
In der Lebensmitte wurde ich Vater einer Tochter und zugleich begann ich die andere, die metaphysische Dimension des Lebens und meiner Existenz zu erahnen. In diesen Jahren schärften Krisen und nochmals Krisen meine Wahrnehmung für die Bedeutung meiner „Innenwelten“ – unserer Innenwelten! Erst einmal theoretisch, dann hautnah und radikal konkret. Diese Erfahrungen weckten auch notgedrungen mein Interesse für Erkenntnisse und Praxis integraler Entwicklungspsychologie - sowie der Tiefenpsychologie. Ich entdeckte so etwas wie einen roten Faden in meinem Leben – Individuation.
Individuation – oder werde, der du bist – ist ein natürlicher, in uns eingewobener Prozess dynamischer, innerer Bewusstwerdung. Für manche geschieht er ganz nebenbei im Laufe des Lebens. Manche müssen Behinderungen aus dem Weg räumen. Manche werden zu dieser Bewusstwerdung nahezu gezwungen: Krisen, Transformationen, Pobleme sind dann die Kräfte des Wirkens. Individuation und ihre Dynamik ist für mich inzwischen eine besonders sinnstiftende Art, ihre Schönheit, Rätsel, Offensichtlichkeiten, Intensionen und verborgene Dynamik (m)einer Biografie zu verstehen, zu nutzen und zu würdigen.
Aus all diesem Verstehen, aus Selbsterfahrung, aus meinen schöpferisch genutzten, verarbeiteten Krisen entwickelten sich allmählich Kompetenzen, die mich zur Beratungsarbeit führten. Dazu machte ich Ausbildungen, die diese Ansätze unterstützen, erweitern und konkret anwenden.
Zu ihnen gehörte ein Jahr Training in „Core-Energetic“; fünf Jahre Schüler der Ridhwan School; langjährige Erfahrungen in Schülerschaft und Training „Initiatische Therapie“ in Exist-Rütte. Zuletzt eine Ausbildung zum Visionssuche-Leiter in der Tradition „Lost Border“ bei Sylvia Koch-Weser.